Diese Frau hatte Sex um die Geburt einzuleiten. Doch hilft das wirklich?

Bloggerin Sophie Cachia ist dafür bekannt, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt.

Auch diesmal hat die inzwischen zweifache Mama sehr offene Worte auf ihrem Blog The Young Mummy gefunden.

Die 26-Jährige hat beschrieben, wie sie kurz vor der Geburt ihrer Tochter Florence Sex hatte. Nicht aus Lust – von wegen – sondern um die Geburt einzuleiten.

Cachia war zu der Zeit in der 42. Woche schwanger  – und hatte die Warterei total über.

Sie kommentierte ihre Entscheidung so:

„When du ein verschwitztes Walross bist, das schon lange über den Termin hinaus ist, und du musst das Baby auf die Welt bringen, dann tust du, was du tun musst.“

Die Mutter von Bobby, 3, recherchierte im Internet – und erklärte ihren Followern: Der Samen helfe „den Gebärmutterhals weich zu machen“ und das gleiche Hormon, dass für die Wehen verantwortlich sei, würde „beim Orgasmus ausgeschüttet.“

Also legten sie und ihr Mann einen Quickie ein. Das Ergebnis:

“HEY – Nennt es Zufall oder Genialität von meine Seite, aber um Mitternacht bekam ich wirklich leichte, unregelmäßige Wehen.“ Erst gab sie nicht viel darauf, als diese jedoch stärker wurden, fuhr sie ins Krankenhaus, wo sie später ihre Tochter gebar.

Stimmt das also mit dem Sex und den Wehen?

Nein. Cachia bezog sich in ihrem Post wahrscheinlich auf die Prostaglandine in der Samenflüssigkeit des Mannes. Ärzte verordnen diese mitunter, wenn der Muttermund reifen soll. „Im Sperma sind diese Hormone allerdings in so geringer Menge vorhanden, dass eine einleitende Wirkung nicht zu erwarten ist“, sagt Achim Rody, Leiter der Universitäts-Frauenklinik am Campus Lübeck, dem Spiegel.

Der letzte Anstoß für die Geburt könne durch die Kombination aus dem Bindungshormon Oxytocin, das der Körper beim Sex ausschüttet, und den Kontraktionen der Gebärmutter durch den weiblichen Orgasmus gegeben werden. „Es ist dann aber immer eine Frage des richtigen Zeitpunkts und reiner Zufall, ob man diesen erwischt“, so der Gynäkologe.

Man vermutet nämlich, dass das Kind ein Reifesignal auslöst, das letztendlich die Geburt auslöst – und ohne dieses Reifesignal geht nix. Da hilft auch kein Sex.

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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