Ja, mein Kind ist anstrengend!

Ein Gastartikel von unserer Blogger-Freundin Jule von „Chaos & Queen“:

Mein Kind ist anstrengend. Natürlich ist es das!

Vor einigen Tagen, fragte mich eine Freundin, ob ich meine Tochter denn nicht manchmal auch total anstrengend finde, wenn sie quengelt, oder nicht schlafen will. Da fragte ich mich, ob ich in meinem Blog vielleicht zu viel beschönige. Dabei ist es mir ein Anliegen, ehrlich zu sein.

Deshalb nun noch einmal in aller Deutlichkeit:  Ja, mein Kind ist anstrengend.

Gerade vorgestern hatten wir so einen Tag. Die Nacht war grauenvoll, weil Tilda fast ununterbrochen wach wurde und „Aua. Weh. Mama. Sofa“ rief. Leider wissen wir – wie so oft – gar nicht, ob sie wirklich etwas hat oder uns vielleicht einfach an der Nase herumführt. Meine Freundin war beruhigt und meinte „ok, dann ist es doch irgendwie bei allen gleich“. In solchen Nächten zweifeln wir, ob alles richtig ist, was wir tun (und eigentlich können wir es direkt mit NEIN beantworten), wie lange und ob man sein Kind schreien lassen sollte und sowieso und überhaupt. All solche Fragen. Die Nacht danach war im Übrigen wider Erwarten ziemlich gut!

Da gibt es aber eben diese Tage wie vorgestern, an denen man sein Kind einfach nicht wieder erkennt und auch eigentlich alles falsch ist, was man ihm anbietet.

„Möchtest Du eine Banane?“ „Ja!“. Ok, das Kind bekommt Banane. Kaum liegt die Banane vor ihr bekommt sie einen hysterischen Wutanfall erster Sahne und Mama versteht die Welt nicht mehr.

Sie wollte Banane. Sie bekommt Banane. Wo ist das Problem?

Wollte Sie die Banane selber schälen, oder selber ein Stück abbrechen? Möchte Sie die Banane eventuell geschnitten haben und mit der Gabel essen? Was es auch war, sie beruhigte sich nicht. Lange nicht.

Danach möchte sie den Deckel völlig alleine auf eine überfüllte Wasserflasche schrauben. Eine Sache, die Mama den Schweiß auf die Stirn treibt, wenn sie die unbeholfenen Kinderhände mit der kippelnden Wasserflasche sieht. Natürlich versteht das Kind nicht, wenn man die Flasche wieder weg nimmt, weil Mama einfach zu ungeduldig ist, sich das Ganze anzusehen oder einfach keine Lust hat, nachher den kompletten Boden zu wischen. Auch dieser Wutanfall dauert eine Weile.

Unser Chaos-Mädchen testet momentan einige Grenzen aus und könnte das Ganze, für meine Verhältnisse, vielleicht etwas elternfreundlicher dosieren. Tut sie nicht. Und deshalb gibt es Tage, an denen man eben einfach keine Geduld mehr hat. Tage, an denen sie zum x-ten Mal über die Schulter schielt, weil sie weiss, dass sie etwas Verbotenes tun wird. Tage an denen sie es trotz des NEINS dennoch tut und Mama danach angrinst.

Es gibt Tage an denen Sie nicht schlafen will und „Maaaammaaaaa, AUA, WEH, Sofa…..“ ruft, bis ein Elternteil einknickt, das Kind aufs Sofa holt, sie auf dem Schoß sitzt und triumphierend sagt „SO!“. Danach dreht sie sich und schläft. Daneben gibt es aber auch Tage, an denen wir Eltern die längere Ausdauer haben und nach gewonnenem Kampf auf dem Sofa sitzen und sagen „So!“.

Heute Morgen erst kamen die nächsten Anfälle. Sie möchte Zähne putzen. Super! Sie möchte die Zahnpasta selber auf Ihre Zahnbürste tun. Weniger super! Sie darf es zweimal probieren. Klappt natürlich nicht wirklich. Mama nimmt die Pasta weg. Das Kind verfällt in den nächsten Trotzanfall und ist nicht zu beruhigen. Mama muss tief durchatmen, was nicht immer gelingt. Es dauert lange. Sehr lange. Irgendwann kann Mama sich durchsetzen und dem Chaos-Mädchen die Zähne putzen. Mein Sieg.

Der Sieg dauerte nicht lange. Dann wollte das Chaos-Mädchen ein Butterbrot. Kein Problem. Eigentlich. Das Problem kam, als Mama sich wagte, das Brot zusammenzuklappen. Welch Frechheit. Mama dachte, so wäre die Wurst etwas weniger gefährdet auf den Boden zu fallen. Nun denn, diese Idee passte Tilda überhaupt nicht. Und im Nachhinein frage ich mich, wie ich überhaupt auf diese unsinnige Idee gekommen bin, das Brot zusammenzuklappen. Wurst und Brot landeten nacheinander in hohem Boden auf dem Küchenboden. Das Chaos-  saß hysterisch kreischend daneben und war jetzt vermutlich sauer, weil das Brot unten lag. Vielleicht aber wusste sie auch gar nicht mehr, warum sie eigentlich ausflippte. In jedem Fall war wohl Mama Schuld an dem Dilemma. Denn gehauen wurde auch.

Und ja, in solchen Momenten finde ich unser Kind SEHR anstengend.

Willkommen Trotzphase, wie lange bleibst Du jetzt?

Habt einen trotzfreien Tag!

Eure Jule von „Chaos & Queen“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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