Warum dein Kind lieber weniger Spielzeug haben sollte

Kennst du das auch?

In deiner Sandkiste sieht man den Sand vor lauter Schaufeln, Förmchen, Eimern, Gießkannen, Bagger, und Lastwagen nicht?

Oder dein Kind passt kaum mehr in die Babywanne, weil da hauptsächlich Plastik-Fische  schwimmen?

Es ist ja auch zu verlockend. Es gibt sooo viele, schöne Spielsachen – und bei jedem Kauf hast du als Mama das Gefühl, jetzt das ultimative Ding in den Händen zu halten. Das dein Kind überall hin mitschleppt, ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubert oder vor Begeisterung kreischen lässt.

Genau das willst du mit der Kauferei nämlich erreichen:
Deine Kinder glücklich machen!

Dabei ist erwiesen, dass zu viel Zeugs Kinder eher hemmt als zum Spielen animiert. Das haben die Konsum-Forscher Ravi Mehta und Meng Jung herausgefunden.

Vereinfacht heißt das: Je mehr Spielzeug Kinder haben, desto weniger kreativ sind sie. Wer nämlich weniger Sachen um sich rum hat, holt aus den wenigen mehr raus. Verwendet es in verschiedenen Situationen, ist einfallsreicher.

Weniger Spielzeug ist natürlich schön für deinen Geldbeutel, aber nicht so sehr für die Psyche. Denn schließlich gibt es so viele Gegelenheiten, an denen du deinem Kind eine Freude machen möchtest: Am Geburtstag, in den Ferien, beim Ausflug am Wochenende etc.

Geschenke zu machen ist außerdem ein natürlicher Reflex. Du zeigst dem Beschenkten, dass du an ihn gedacht hast, und ihn magst. Allerdings schenkst du auch manchmal aus egoistischeren Gründen: Weil dir ein Spielzeug gut gefällt oder weil es dich an deine eigene Kindheit erinnert.

Wie viel Spielzeug ist also jetzt die richtige Menge? Das ist pauschal nicht zu sagen. Natürlich muss dein Kind nicht auf Bausteine, Dinosaurier oder Puppen verzichten. Das wäre ja auch langweilig.

Besser: eine gelegentliche „Spielzeug-Diät“ machen. Hier fünf Ideen:

  1. Wenn du zum Spielen unterwegs bist, packe bewusst wenige Sachen an. Es reicht zum Beispiel eine Schaufel und ein Eimer für den Spielplatz.
  2. Miste regelmäßig das Kinderzimmer aus, vor allem die Sachen, die schon lange unangetastet in der Ecke liegen. Mache das gerne mit den Kids zusammen, wenn sie schon alt genug sind.
  3. Der Geburtstag steht an? Dann bitte die Eltern der eingeladenen Kinder doch zusammenzulegen, z.B. für einen Fußball. Genau das gleiche Prinzip kannst du bei deiner Familie anwenden. Dann kannst du die Geschenke-Flut automatisch stoppen.
  4. Gehe öfter mit deinen Kindern in die Natur – und nehme nichts mit. Du wirst sehen, wie aufregend eine einzelner Stock oder eine Blume sein kann.
  5. Nutze den Spielzeug-Tag in der Kita, um herauszufinden, an welchen Sachen deine Kids wirklich hängen. Alles andere kann weg.

P.S. Wohin mit dem ganzen Kram? Auf Ebay oder dem Flohmarkt verkaufen oder gerne auch spenden. Es gibt viele Organisationen, die Spielzeug an bedürftige Familien weitergeben, zum Beispiel die SOS-Kinderdörfer oder Kuscheltiere.org.

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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