Wie du dein Kind dazu bekommst, DAS zu machen, was du sagst

Und das natürlich ohne Drohen, Schimpfen und Gezerre. Klingt unmöglich?

Dachten wir auch zuerst. Doch je öfter und besser du folgende Vorschläge umsetzt, desto friedlicher wird es bei euch zu Hause. Und du schonst deine Nerven.

Die Idee hinter dem Konzept stammt von der englischen Therapeutin Alicia Eaton, die ihre Patienten neuro-linguistisch programmiert. Das heißt, sie versucht durch Sprache Vorgänge im Gehirn von Menschen positiv zu beeinflussen und die Kommunikation zu verbessern. Die Expertin arbeitet unter anderem auch mit Kindern.

Hier fünf Tipps aus ihrem Buch Words that work: How to get kids to do almost anything.

1. Sage deinen Kindern immer, WAS DU WILLST und nicht, was du nicht willst

Weg mit den negativen Aussagen, drücke dich lieber positiv aus: Besser als  „Lass deine Schuhe nicht schon wieder im rumliegen“ ist der Satz „Die Schuhe gehören unter die Treppe in den Schrank.“ Oder wenn dein Kind morgens gerne trödelt, sage nicht: „Wegen dir sind wir schon wieder zu spät“, sondern „Komm, lass uns deine Skates anziehen und sehen, ob wir heute mal zu früh in der Schule sein können.“

2. Tue so, als hätte dein Kind eine Wahl

Keiner mag dauernd Befehle hören, deshalb lasse es möglichst oft bei deinen Kindern. Auch hier gibt es eine schlauere Art der Kommunikation. Nicht so gut: „Beeile dich und ziehe dich für die Schule an“. Besser: „Welches T-Shirt ziehst du heute morgen an, das blaue oder das rote?“ oder „Was willst du zuerst anziehen, die Hose oder das T-Shirt?“

Mit dieser Frage gibst zu deinem Kind zu verstehen, dass es sich schon bereit erklärt hat, sich anzuziehen. Außerdem hast du ein spielerisches Element in die Routine gebracht.

3. Verwende das Zauberwort „Wenn“

Das Ziel ist, so zu sprechen als wäre es selbstverständlich, dass dir dein Kind folgt. Als ginge es schon um vollendete Tatsachen.

Das kleine Wörtchen „wenn“ impliziert dabei, das etwas gleich erledigt wird. Schau mal: „Wenn du dein Zimmer aufgeräumt hast, gibt es Mittagessen“ oder „Wenn du deine Mathe-Hausaufgaben gemacht hast, können wir rausgehen.“

4. Gib deinem Kind zu verstehen, dass du genauso fühlst

Expertin Eaton hat noch einen weiteren sprachlichen Kniff auf Lager. Auch da gibt es Zauberwörter, und die heißen „wir beide“.

Ein Beispiel: „Wir beide wissen, wie viel leichter es ist in einem aufgeräumten Zimmer deine Legesteine zu finden“. Indem du dich und das Kind ansprichst, stellst du eine Verbindung zu ihm her. Was besonders gut ist, wenn es in eurer Beziehung bereits Probleme gibt.

5. Sage „Danke“ lieber vorher als nachher

Hört sich erstmal ungewöhnlich an, weil man eigentlich erst Danke sagt, nachdem jemand etwas gemacht hat. Versuche es mal anders, zum Beispiel: „Du kommst zum Essen, danke“ oder „Danke, Schatz, fürs Händewaschen.“

Warum das funktioniert? „Kinder wollen normalerweise gefallen, vor allem den Eltern“, weiß Expertin Eaton.

Durch das Danke fühlen sie sich verpflichtet, die entsprechende Aufgabe auch auszuführen.

Probier es aus! Wir wissen, am Anfang fühlt es sich total gekünstelt und komisch an. Aber je öfter du so sprichst, desto leichter wird es dir fallen und desto natürlicher wird es dir von den Lippen kommen. Kann man übrigens auch beim Ehemann oder Freund ausprobieren 🙂

 

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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