Du bist gerettet! Hier kommt der ultimative Schwiegermutter-Plan

Böse, böse... und natürlich nicht ernst gemeint ?

Böse, böse… und natürlich nicht ernst gemeint ?

Sie mischt sich überall ein. Hat immer das letzte Wort und weiß sowieso alles besser. Du würdest deine Schwiegermama am liebsten auf den Mond schießen?

Tief durchatmen… das Problem kennen wir.

Rund 60 Prozent der Frauen finden laut einer britischen Studie das Schwiegertochter-Schwiegermama-Verhältnis „schwierig“, „nervötend“, „deprimierend“ oder „einfach schrecklich“.

Die unangenehme Wahrheit gleich vorweg: Du wirst deine Schwiegermutter nicht los. Egal, was du tust. Sie ist und bleibt ein Teil deiner Familie, und Familie kann man sich bekanntlich nicht aussuchen.

Und noch etwas werden wir dir jetzt sagen, was dir zwar nicht gefällt, aber leider die Wahrheit ist: Du kannst deine Schwiegermutter nicht ändern. Zumindest nicht so (stark), wie du es dir wünscht. Du kannst aber durchaus erreichen, dass sich euer Verhältnis verbessert. Ja, du hast richtig gelesen. Jetzt bist auch noch DU gefragt. Hört sich ungerecht und anstrengend an? Ist es auch. Aber nicht so schlimm und anstrengend wie die nächsten Jahre mit einem aus der Kontrolle geratenen Schwiegermonster zu leben. Also, los geht’s!

Das ist der ultimative „Schwiegermutter-5-Punkteplan“, den wir mit Linda Syllaba, diplomierte Lebensberaterin und Coach aus Österreich ausgetüftelt haben (s. auch www.beziehungshaus.at oder www.diekleinebotin.at/mama-coaching)

1. Schau in ihren Kopf
Bei deiner Schwiegermutter läuft wahrscheinlich einer der folgenden Filme ab: „Ich bin nicht mehr die wichtigste Frau im Leben meines Sohnes.“ Das heißt, sie fühlt sich ausgeschlossen und hat vielleicht Angst, dass sie außen vor bist, weil du deiner eigenen Mutter natürlicherweise näher stehst. Auch häufig: „Ich habe so viel mehr Erfahrung als du, die möchte ich dir weitergeben“. Daraus resultiert dieses Besserwisserische, das dich in den Wahnsinn treibt.

Vielleicht denkt sie auch: „Klare Regeln haben mir immer geholfen“. Deine Mama ist noch in einer Zeit aufgewachsen, in der Gehorchen wichtig war. Die Gesellschaft damals war sich einig, wie man Kinder zu erziehen hatte – man hat einfach auf die Mama oder die Tante gehört. Heute sind Eltern viel mehr in der Eigenverantwortung. Das kennt sie nicht bzw. das verunsichert sie. Und super nervig natürlich: „Ich meine es doch nur gut“. Sie will sich kümmern, das Beste für Ihren Enkel. Hilft dir natürlich nicht weiter, denn es hört sich immer nach emotionaler Erpressung an.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf fällt dir vielleicht folgendes leichter:

2. Mach erstmal langsam, auch wenn es dir schwer fällt
Sie sagt zum Beispiel: „Du musst sein Köpfchen besser halten“. Du möchtest am liebsten sagen „Ich muss gar nichts.“ Das ist eine normale Reaktion, aber leider nicht sehr hilfreich. Besser: Tempo rausnehmen, nicht im Affekt reagieren. Also erst einmal wiederholen, was sie gesagt hat, man nennt das den anderen „spiegeln.“. „Du möchtest also, das ich das Köpfchen des Kleinen besser festhalte. Habe ich dich richtig verstanden?“ Wichtig ist, dass du offen und wertschätzend reagierst. So schließt du zumindest ein Missverständnis aus, wenn sie mit „Ja“ antwortet.

3. Nehme ihren Standpunkt wahr und vertrete deinen
Es erfordert von deiner Seite Disziplin, aber es ist jetzt nötig, etwas in der Art zu sagen: „Das hört sich interessant an.“ oder „Ja, das Köpfchen gut festzuhalten ist natürlich wichtig“. Du darfst natürlich trotzdem deinen Standpunkt vertreten, zum Beispiel: „Ich finde, dass ich den Kopf gut genug festhalte. Schade, dass du es nicht auch so siehst.“ Du sendest hiermit ein sogenannte Ich-Botschaft. „Ich finde…“ ist viel besser als zu sagen „Du kannst überhaupt nicht beurteilen, ob ich das Köpfchen richtig halte.“ (Du-Botschaft).

4. „Schade“ ist das Zauberwort
Mit dem kleinen Wort „Schade“ kannst du dich abgrenzen, ohne dass es beleidigend klingt. Versuche es, es funktioniert! Zum Beispiel: „Schade, dass wir nicht einer Meinung sind. Ich habe mir zeigen lassen, wie ich sein Köpfchen halten soll, und finde, dass es genau so richtig ist. Deshalb halte ich ihn weiter so.“

Wenn du so reagierst, hast du alles richtig gemacht. Deine Schwiegermama sollte dich jetzt verstanden haben und in Ruhe lassen. Wenn sie jetzt beleidigt ist, kannst du nur noch eines sagen: „Es tut mir leid, falls es etwas schroff rübergekommen ist. Es ist mir nur wichtig, dass du mich auch verstehst, ich bin schließlich die Mama.“ Ist sie jetzt immer noch beleidigt, ist das leider ihr Problem.

5. Sage ihr öfter mal „Danke“
Ja, es nervt, dass sie dauernd mit neuen Vorschlägen kommt. Trotzdem gibt es vielleicht auch Dinge, mit denen dir deine Schwiegermutter hilft? Es ist wichtig, danke zu sagen, wenn sie für euch kocht, etwas erledigt oder auf euer Kind aufpasst. Oft vergisst man, dass das auch innerhalb der Familie nicht selbstverständlich ist.

Wenn du dich fleißig an unseren Plan hälst und Glück hast, fängt deine Schwiegermama an, sich zu entspannen. Sie sieht, dass du sie nicht ablehnst, auch wenn ihr nicht immer einer Meinung seid. Und eine entspannte Oma ist garantiert eine bessere Oma!

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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