Ist mein Kind hochbegabt? Das sind die Anzeichen!

Besondere Begabungen bei Kindern zu erkennen ist nicht immer leicht. Während manche deutlich zeigen, dass sie anders sind als ihre KiTa- und Schul-Kollegen, passen sich andere gut an und versuchen schon im jungen Alter, ihre Fähigkeiten zu verbergen.

Dabei leidet die Kinderseele, wenn Hochbegabungen nicht rechtzeitig erkannt werden, denn sie hat nicht nur mit kognitiven Fähigkeiten zu tun. Hochbegabte denken und handeln anders als Gleichaltrige und werden deshalb oft ausgeschlossen oder missverstanden. Darum ist es wichtig, eine frühe Diagnose zu stellen und dementsprechende zu reagieren und ein Umfeld zu schaffen, in dem sich das Kind entsprechend entwickeln kann/darf.

Klarheit darüber, ob ein Kind tatsächlich hochbegabt ist, kann immer nur ein Test in professionellem Umfeld geben. Doch so ein Test ist teuer und aufwendig – ob die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses dafür hoch genug ist, ist manchmal schwer abzuschätzen.

Dennoch gibt es Anzeichen, auf die Eltern und Umfeld achten können, um festzustellen, ob es sich lohnt, das Kind testen zu lassen.

  • Frühe Satzbildung und gewählte Ausdrucksweise: Die sprachlichen Fähigkeiten und der Wortschatz sind deutlich über dem Durchschnitt.
  • Sehr gutes Gedächtnis: Mal während das Kind schläft den ganzen Kram loswerden, der ungenutzt im Kinderzimmer herumliegt? Bei HB-Kindern unmöglich! Sie wissen ganz genau, wie viele Mini-Papierschnipsel sie hatten und dass da irgendwo doch noch dieser eine, ganz bestimmte Flummi sein muss, mit dem sie vor zwei Wochen gespielt haben….
  • Frühes Interesse an Buchstaben, Symbolen und Zahlen
  • Interesse an Erwachsenenthemen wie Religion oder Politik: Radio zu hören kann für HB-Kinder zu einem verstörenden Erlebnis werden, wenn die Nachrichten beispielsweise von Kriegen berichten oder Lieder von Trauer/Traurigkeit handeln.
  • Häufiges Fragen, um echte Antworten zu bekommen: Die üblichen „Warum? Warum?“-Spielchen sind damit nicht gemeint. Ein hochbegabtes Kind stellt Fragen, um Dinge in ihrer Tiefe zu verstehen und wird ärgerlich, wenn es zu oft die „Warum?“-Frage stellen muss.
  • Spezialgebiete: Egal, ob Pferde oder Schlangen, Darwin oder die Antarktis – ein hochbegabtes Kind hat wechselnde Interessensgebiete, über die es dann aber immer alles erfahren möchte. Kinderbücher zum Thema reichen häufig nicht aus, um den Wissensdurst zu stillen.
  • Spielt lieber mit deutlich älteren Kindern, da diese eher auf dem selben geistigen Niveau sind. Emotional hingegen sind auch HB-Kinder meistens altersentsprechend, weshalb die Konstellation oft Schwierigkeiten mit sich bringt.
  • Routineaufgaben werden schnell langweilig, ebenso Spiele, die sich wiederholen.
  • Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn: „Petzen“ ist ein vielfach eingesetztes Mittel, weil hochbegabte Kinder Ungerechtigkeiten nicht ertragen können. Weil es damit unter Spielkameraden oft alleine dasteht, sucht es Hilfe bei Erwachsenen, um die Situation zu lösen.
  • Schwieriges Verhältnis zu Autoritätspersonen: Zwar verbringen HB-Kinder ihre Zeit lieber mit Erwachsenen als mit Gleichaltrigen, dennoch akzeptieren sie oft nicht, wenn diese zu „Bestimmern“ werden wollen. Sie hinterfragen Gründe und Regeln und gehorchen nicht einfach so.

Erste Anlaufstelle für Eltern, die sich die Frage nach einer möglichen Hochbegabung ihrer Kinder stellen, ist die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind sowie „Bildung & Begabung“ und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

 

 

 

 

Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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